Beitrag für Krankenhausmanagement

Gießen, den 16.12. 2018  Auch wenn für Deutschland keine detaillierten Untersuchungen zu Sterbeorten existieren zeigen die existierenden Zahlen auf, dass seit Jahrzehnten die Mehrzahl der  Bürger Deutschlands ihr Leben in einem Krankengaus beendeten Die Gründe hierfür sind vielfältig: das durchschnittliche Sterbealter steigt (2000: 75,4 Jahre, 2016: 80,6 Jahre); ältere Menschen kumulieren mehr Erkrankungen: Anzahl und Ausmaß der Krankheiten (Multimorbidität) und ein möglicher pflegerischer Bedarf stehen in enger Korrespondenz; immer mehr Menschen leben in Stadtregionen: Kennzeichen des städtisch-urbanen Lebensraums ist u.a. die sich verändernde Arbeitswelt, in deren Konsequenz kleinteiligere, fragilere und zumeist geringer belastbare familiäre Strukturen entstehen. Um nur 2 bedeutsame Einflussgrößen zu nennen.

Der durchweg formulierte Wunsch des Sterbens zu Hause trifft angesichts dieser gesellschaftlichen Realität auf enge Gestaltungsräume. Verantwortliche als auch Mitarbeiter in den Krankenhäusern sind demnach klug beraten nicht nur um die heutige und zukünftige Bedeutung des Krankenhauses als Sterbeort zu wissen, sondern auch darum, wie es gelingen kann, allen Sterbenden ein „zuhause“ als Sterbeort anzubieten und dabei sicherzustellen, dass dieser Ort im Prozess des Sterbens nach Möglichkeit nicht wechselt.

Bis heute bleibt die genaue Bestimmung der relativen Anteile der Sterbeorte (zu Hause, Pflegeheim, Krankenhaus) im Ungenauen bzw. kann nur über indirekte Schätzungen erschlossen werden. Allein für die Krankenhäuser besteht eine zusammenführende Statistik, die einen leicht rückläufigen Trend für die Krankenhäuser anzeigt (vgl. Dasch et al. 2015). Ob sich diese (leichte) Verlagerung als dauerhafter Trend erweisen und sich zugunsten der stationären Pflegeeinrichtung bzw. dem häuslichen Sterben auswirken wird, entzieht sich vorläufig einer exakten Bestimmung. Dass eine Trendwende zugunsten einer häuslich-ambulanten Versorgungskultur prinzipiell möglich ist, zeigt zuletzt ein nordeuropäisches Autorenteam auf indem es dies für einige angelsächsische Länder aufzeigt.

Nähere Informationen: Dezemberausgabe „das Krasnkernhaus“