Es gibt sie tatsächlich die Renaissance der Genossenschaften: mit zunehmender Geschwindigkeit sind in den letzten 10 Jahren 1000 neue Genossenschaften deutschlandweit, insbesondere in den Branchen Gesundheitswesen, Energiewirtschaft, Soziales Leben und Wohnen, Bildung und auch im öffentlich-kommunalen Umfeld gegründet worden. Trotzdem ist man im Genossenschaftswesen mit dem bisher Erreichten nicht dauerhaft zufrieden.
„Das Potential genossenschaftlicher Gründungen ist nach unseren Markt- und Wettbewerberanalysen mindestens 10-mal so groß“, so Prof. Dr. Wolfgang George von der Fachhochschule Gießen Friedberg. „Das Wiederkennen der Bedeutung der Regionalökonomie und die schwierige Lage der kommunalen Haushalte lassen vermuten, dass wir allein in diesem Handlungsfeld erst am Anfang einer bedeutsamen Entwicklung stehen“, schätzt George die Lage ein und „… auf diese Weise könnte es gelingen, die von allen Seiten geforderte Bürgergesellschaft — nun auch wirtschaftlich begründet – in einem 3. Sektor tatsächlich auf den Weg bringen. Das geht nicht allein öffentlich und auch nicht privat bzw. ehrenamtlich“.
Die Geschäftsmodelle zahlreicher Genossenschaftsgründungen würden Ähnlichkeiten zu denen von Teamgründungen besitzen. Obwohl von allen Experten gefordert, weil vernünftig und von den Leistungs- und Marktanforderungen berechtigt, blieben auch diese bis heute hinter ihren prognostizierten Möglichkeiten zurück. Laut George „… ist wichtig, dass die in den Regionen verantwortlichen Gestalter aus Wirtschaft, Politik und Bildung in einem ersten Schritt den für die Region bestehenden Existenzgründungsbedarf identifizieren, dann wird nicht nur klar wo Bedarf existiert sondern auch auf welchen Baustellen Teamgründungen und die Regeln der kooperativen Ökonomie notwendig sind.“ Dieses aktive Vorgehen ergänze das bisherige System in welchem die Initiative maßgeblich vom Gründer ausgeht.